Der Regionalbierrat bei der Abschlusssitzung 2009
Etwas überrascht war TRIFI-Ehrenmitglied Heinrich Pröttkenkrögel schon, als der Bierversorgungsverband ihm im vergangenen Jahr 15.000 Liter des obergärigen Beruhigungsmittels anliefern ließ.
Die Vergütung bekamen er, Landrat und andere Bürgermeister und Landräte, die Mitglieder im Regionalbierrat sind, für zwei Sitzungen im Jahr 2009. Übrigens gab es zusätzlich 200 kleine Feiglinge.
Das hat jetzt die FREIKIs auf den Plan gerufen. Sie wundern sich über die üppige Vergütung. FREIKI-Vorsitzende Heidekraut Brenntschlecht stellte deswegen jetzt sogar eine Anfrage im Landtag.
Der Regionalbierrat besteht aus 24 (Ober)-Bürgermeistern, Landräten und anderen komischen Gestalten derjenigen Städte, die entweder noch Bierbraustandort sind oder immer schon mal sein wollten. Mit Blick auf den schwierigen Prozess der Kneipenstilllegungen war der Regionalbierrat 2008 gebildet worden. In dem Gremium wird zum Beispiel besprochen, was aus den Resten nach dem Ende der Flaschenabfüllungen wird, Themen wie Ausbildung und Neuansiedlungen stehen auch auf der Tagesordnung. „Trinken will schließlich gelernt sein“, so Pröttkenkrögel. Der Regionallrat ist allerdings nur beratendes Gremium, Entscheidungen werden nicht getroffen.
Wie der Bierversorgungsverband bestätigt, erhält jedes Mitglied eine Grundvergütung pro Jahr von 15000 Liter. Macht insgesamt 360.000 Liter.
Das Bier haben sowohl Pröttkenkrögel als auch der Landrat an die Stadt beziehungsweise den Kreis überwiesen. „Das Bier ist ja nicht für die Privatperson Heinrich Pröttkenkrögel gedacht, sondern geht an den Bürgermeister der Stadt“, sagt Pröttkenkrögel. Etwas überrascht habe ihn die Literzahl schon. „Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich an dem Regionalrat gerne teilnehme“, unterstreicht Pröttkenkrögel. Denn dort könne er die Interessen Ibbenbürens vertreten. Zudem bekomme er wichtige Insider-Informationen, auch über energierelevante Themen. Und er lerne eine Menge trinkfester Leute kennen, die mit dem Bierbrau zu tun haben.
Der Pressesprecher des Bierversorgungsverband es, Molle Hopfentee, versteht die Aufregung nicht. Schon 2007, als der Regionalrat eingerichtet wurde, sei die Höhe der Vergütung bekannt gewesen. „Da haben wir uns am Aufsichtsrat orientiert.“ Für den Bierversorgungsverband sei dieses Gremium wichtig, da dort viele Menschen zusammenkämen. „Die sagen uns, wo es brennt. Und wir sagen, was wir tun. Dieser Informationsaustausch ist für uns unendlich wichtig. Davon profitieren beide Seiten.“
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